Abschnitt 2: Ansatz nach Disziplinen: Gegenüberstellung der Methoden

Soziologie und Bildungsökonomie

In den sechziger und siebziger Jahren beschäftigte sich die Bildungssoziologie hauptsächlich mit der Beziehung zwischen der Schule und den sozialen Klassen. Seit rund zwanzig Jahren hat sich ihr Untersuchungsfeld beträchtlich erweitert und schliesst nun die Schule und das Klassenzimmer vollständig mit ein (Hutmacher, 1989). Die Gruppierung der Schüler und ihre Betreuung, früher den Pädagogen und Soziologen vorbehalten, sind zu legitimen Studienobjekten der Bildungssoziologie geworden. Zudem sieht man heute, wie sich eine Soziologie der schulischen Norm und Abweichung, eine Soziologie der als formale Organisationen aufgefassten Bildungseinrichtungen und -systeme entwickelt. Diese Bewegung der Soziologie hin zu den Bildungssystemen wurde begleitet von einer verfeinerten Analyse der Beziehungen zwischen diesen Systemen und ihrem Umfeld. So interessiert sich die Bildungssoziologie für die Beziehungen zwischen der grundlegenden Bildung der Weiterbildung und der Arbeit, für die Verbindungen zwischen Familie und Schule und schliesslich für die Beziehungen zwischen Medien und Schulen. Unter diesem Gesichtspunkt hat die Bildungssoziologie eine Analyse über die Auswirkungen der grossen wirtschaftlichen Veränderungen auf die Bildungssysteme in ihr Programm aufgenommen (Felder, 1989).

* Felder D. (1989): L'informythique, ou l'invention des idées reçues sur l'ordinateur à l'école. Cahiers du Service de la Recherche Sociologique, n29.

* Hutmacher, W. (1989): Introduction au rapport d'activité du service de la recherche sociologique. Genéve: Département de l'Instruction Publique.


Bildungssoziologie
Die Bildungsökonomie

PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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TECFA Research * AGORA PNR33 - NFP33