Soziologie und Bildungsökonomie

Die Bildungsökonomie

Die Bildungsökonomie ist eine junge Disziplin. Die Theorie des menschlichen Kapitals taucht erstmals in den sechziger Jahren auf, und man beginnt die Relation zwischen den Ausgaben im Bildungswesen und den hieraus resultierenden Gewinnen wissenschaftlich zu untersuchen. In der Schweiz war der Enthusiasmus der sechziger Jahre nicht von Dauer, und heute ist die Bildungsökonomie eine von den Wirtschaftswissenschaftlern ziemlich vernachlässigte Disziplin. Grin (1994) erklärt das Fehlen von Publikationen durch die relative Neuheit dieses Forschungsgebiets und die Probleme, die der interdisziplinäre Forschungsansatz aufwirft, den es impliziert.

Der Unterricht "in" Informatik und "mit" Informatik ist ein Sonderfall, weil er eine kostspielige und sich rasch weiterentwickelnde Ausrüstung erfordert. Hanhart (1983) betrachtet die Informatik in der Schule unter verschiedenen Gesichtspunkten: Analyse der Ausgaben, Messung der Kosten, Bewertung der Effizienz (Wirtschaftlichkeit) und Frage der Finanzierung. Die Ausgaben können klassifiziert werden nach dem Zeitpunkt, zu dem sie stattfinden, nach ihrer Art und nach ihrem Zweck. Es stellt sich heraus, dass die Messung der Kosten ein Problem stellt: Die Kosten variieren je nach Benutzerzahl und Nutzungszeit einer Arbeitsstation. Es scheint, dass die angemessene Masseinheit die Kosten pro Schülerstunde sind. Im Gegensatz zur Effizienzanalyse, die danach trachtet, die durch ein Projekt erzeugten Kosten zu bestimmen, misst die Wirksamkeitsanalyse, in welchem Ausmass ein Ziel verwirklicht wurde. Infolgedessen kann das Kosten-Nutzen-Verhältnis genutzt werden, um zwischen zwei technischen Alternativen zu wählen.

* Hanhart S. (1983): L'apport des économistes aux sciences de l'éducation. Education et Recherche, 5, S. 37-46.

* Grin, F. (1994): L'économie de l'éducation et l'évaluation des systémes de formation, Rapport de Tendances PNR 33, Berne et Aarau.



PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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TECFA Research * AGORA PNR33 - NFP33