Abschnitt 3: Thematischer Ansatz: der Forschungsstand in der Schweiz

Thema 6: Die Analyse der Probleme bei der Einführung der Informatik

Unter diesem Thema haben wir die zahlreichen Studien versammelt, deren mehr oder weniger ausdrücklicher Zweck es ist, die Bildungspraktiken im Zusammenhang mit dem Computereinsatz zu beschreiben und/oder zu erfassen, wenn der Computer experimentell in die Klassenräume eingeführt wird. Im allgemeinen haben diese Arbeiten keinen erklärten wissenschaftlichen Zweck. Sie stützen sich auf klassischen Untersuchungen, die auf Fragebögen oder Beobachtungen beruhen und führen im wesentlichen zu internen oder wenig verbreiteten Veröffentlichungen. Diese Untersuchungen werden meist durchgeführt, um einen Beschaffungskredit zu rechtfertigen, oder sie werden durch die Kantonsbehörden veranlasst, damit diese neue Entscheidungen treffen können. Unter den jüngsten Arbeiten haben wir rund zehn solche Berichte gezählt, wobei wir gestehen müssen, dass unsere Sammlung bei weitem nicht vollständig ist.

* Domeisen, H., Forster A., Schaufelberger, W. & Wegmann, P. (1992): Computer im Unterricht an der ETH Zürich, Bericht über das Projekt IDA 1986-1991. Verlag der Fachvereine Zürich.

* Donati, M., Tamagni-Bernasconi, K., Vanetta F. (1994): P3i Progetto d'integrazione dell'informatica nell'insegnamento, Rapporto di Base. Dipartimento dell'istruzione e della cultura, Ufficio studi e ricerche, Bellinzona.

* Tamagni Bernasconi, K. (1995): Il computer arriva in classe. Bilancio alla conclusione di un'esperienza condotta nella scuola elementare. Dipartimento dell'istruzione e della cultura, Ufficio studi e ricerche, Bellinzona.

* Blanchet, A., Jaeggi, J.M., de Marcellus, O., Pochon, L.O., Rappaz, S., Riesen, W., Tamagnani-Bernasconi, K. (1995): Informatique Scolaire - 10 ans d'expériences. Etude des effets de l'introduction de l'ordinateur à l'école obligatoire. Neuchâtel: IRDP.

* Conférence suisse des directeurs cantonaux de l'instruction publique (1987): Etat de l'enseignement de l'informatique dans les cantons. Groupe de travail "Informatique à l'école obligatoire".

* Morel, R. (1995): Operation "Success Stories" Version 2.0. DIP Genéve: CIP.

* Rapport EDK Ausschuss NIT der Pädagogischen Kommission (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, November 1989).

* Informatik an der Oberstufe der Volksschule. Bericht an den Erziehungsrat (Kanton St. Gallen: Kalousek, 1992).

* Bericht über die Einführung der Informatik an den Berufsschulen (Kanton Zürich: Ronnie Fink, 1994).

Die begrenzte Bedeutung dieses Forschungssektors ist für die Situation in der Schweiz spezifisch. Wir haben schon erwähnt, dass dies hauptsächlich auf die Vielfalt der verschiedenen Erziehungsdepartemente sowie auf ihre regionalen und nationalen Koordinationsstrukturen zurückzuführen ist. Es ist schwierig für uns, eine Aussage über das wissenschaftliche Interesse dieser Arbeiten zu machen, die es bestimmt verdient hätten, dass man ihre Zielsetzung genauer definiert. Gleichfalls wünschenswert wäre eine Koordinierung der bei diesen Arbeiten angewandten Methodik. Unter diesem Gesichtspunkt ist die vom IRDP 1994-95 geleistete Arbeit ein Fortschritt, der als Referenz dienen sollte. Der Hauptzweck dieser Untersuchungen ist es, den Entscheidungsträgern eine "datierte" Momentaufnahme der Probleme zu bieten, die sich bei der Einführung der NIT in die Schulen stellen. Würde man diese Untersuchungen wiederholen, so ergäbe sich zweifellos ein anderes Bild, was die Deutung der Ergebnisse erschweren würde. Die Integration der NIT und die durch die Medien verbreiteten Bilder über ihre potentiellen Wirkungen sind stark durch den Zeitgeschmack und die Instabilität des Marktes beeinflusst. Zweifelsohne wird sich dieses Phänomen im Zuge der Internationalisierung des Bildungssoftwaremarktes stabilisieren, aber diese Entwicklung wird mit dem wachsenden Einfluss von Quasi-Monopolen (wie z.B. Microsoft) erkauft.



PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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