Zu den verschiedenen Bedeutungen des Begriffs "forschung"

Entwicklungsforschung

Zu dieser "interventionistischen" Versuchung kommt noch der starke Druck hinzu, den die technischen Entwicklungen auf die Forschung im Bereich der NIT ausüben. Wenn der Forscher sich nicht die Mittel gibt, die materiellen Bedingungen zu schaffen, welche die Schüler benötigen, um Zugang zu gewissen Technologien zu haben und diese unter guten Bedingungen zu nutzen, kann manchmal die Existenz des Projekts selbst in Frage gestellt sein. Würde man einem Physiker einen Vorwurf machen, wenn er sich am Bau eines Teilchenbeschleunigers beteiligte, um die Atomstruktur studieren zu können? Verallgemeinert heisst dies, dass die Bildungsforschung ohne die technischen Entwicklungen nicht mehr auskommt, und dies aus mindestens drei Gründen:

Gewisse Entwicklungsarbeiten können als Grundlagenforschung eingestuft werden, und zwar nicht nur in der Informatik (was offensichtlich scheint), sondern auch in der Psychologie oder der Pädagogik. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Methode darin besteht, ein formales Modell eines Theoriekorpus zu konstruieren (z.B. ein Modell der von einem Schüler erzeugten Fehler bei einer bestimmten Aufgabe). Indes führt diese Praxis oft zu einem Missverständnis. In der Tat stellt in dieser Art der Forschung das konstruierte Programm einen wesentlichen wissenschaftlichen Wert dar, ist aber nicht für die effektive Nutzung in der Klasse konzipiert. So kann man in ihm technisch sehr fortschrittliche Module finden, die aber kein vollständiges System bilden oder über keine robuste Schnittstelle verfügen, um mit dem Anwender zu interagieren.



PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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TECFA Research * AGORA PNR33 - NFP33