Abschnitt 3: Thematischer ansatz: der forschungsstand in der Schweiz

Thèma 2: Die forschung über die lern- und unterrichtsmodelle

Die Bewertung von Unterrichtssoftware wird als ein fordernder Ansatz im Hinblick auf die Lernprozesse angesehen. Wie bei den Intelligenztests interessiert sich der Forscher weniger für die Analyse der in den untersuchten Situationen ablaufenden kognitiven Prozesse als für die Leistung des Subjekts. Es ist das Verdienst der Strömung, die aus der Forschung über die Anwendung der Techniken künstlicher Intelligenz hervorgegangen ist, den Beweis erbracht zu haben, dass ein qualitativer und formaler Approach der Unterrichtsprozesse auch fruchtbar sein kann (Mendelsohn und Dillenbourg, 1993). Erstes Ziel dieser Arbeiten ist es, Umgebungen zu denken, deren Funktion es ist, Prozesse aufzuzeigen. Diese Arbeiten, die in der Gemeinde KI&Bdg (Mitglied der internationalen Vereinigung AACE) versammelt sind, sind gewiss in der Schweiz nur schwach vertreten, aber sie bilden mit der Forschung der Themen 1 und 3 die Hauptquelle für wissenschaftliche Publikationen auf diesem Gebiet. Zwei Schweizer Teams arbeiten über dieses Thema: das von Reusser in Zürich und das von Mendelsohn und Dillenbourg in Genf. Eine der wichtigsten Eigenschaften dieses Ansatzes ist es, dass die mittels dieser Orientierung entwickelten Umgebungen bei der Untersuchung über die Prozesse des Wissenserwerbs den Status einer "experimentellen Station" einnehmen.

Dieser Forschungssektor ist ein Schlüsselsektor des Gebiets, insofern er im allgemeinen den Willen seitens der Teams widerspiegelt, sich mit den grundlegenden Themen der Forschung über die kognitiven Wissenschaften auseinanderzusetzen. Die angewandte Methodologie (die Modellierung der Prozesse) und die schweren Informatikentwicklungen, die für die Schaffung der Umgebungen, die diese Forschungen unterstützen, zu verwalten sind, begrenzen zwangsweise die Zahl der akademischen Teams, die solche Projekte auf sich nehmen können. Aus diesen Gründen bleibt die schweizerische Beteiligung an diesen Projekten relativ bescheiden, aber die durch diese Teams veröffentlichten Arbeiten finden in der wissenschaftlichen Gemeinde ein unleugbares Echo, wie die wiederholten Einladungen von P. Dillenbourg und K. Reusser zu den internationalen Konferenzen bezeugen.


Nationales Forschung Programm 33 - 29 JAN 1996

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