HERON ist ein von Kurt Reusser (Universität Zürich) entwickeltes Lernprogramm für Algebra. Das Programm unterstützt die Lernprozesse des Schülers durch die grafische Darstellung von Lösungsdiagrammen. Für Reusser muss ein Programm die Wissensstrukturierung beim Lernenden erleichtern. Die mehrfache Darstellung derselben Wirklichkeit erleichtert diese Strukturierung, aber man weiss schon seit langem, dass dieser Prozess nicht spontan abläuft. Ziel des Heron-Projektes ist es, künstliche Agenzien, genannt 'Berater', zu schaffen, die den Lernenden durch diesen Prozess führen. Es ist einer der Vorteile dieser Umgebung, dass sie den Vergleich der verschiedenen Wege bei der Lösung der den Schülern gestellten Probleme erleichtert. So fördert es die Reflexion des Subjekts über sein eigenes logisches Denken (siehe auch das Programm HERON in den Fallstudien).
Reusser K. (1990) - From Text to Situation to Equation: Cognitive Simulation of Understanding and Solving Mathematical Word Problems. In H. Mandl, E. De Corte, N. Bennet & H.F. Friedrich (Eds), Learning and Instruction, European Research in an International Context, Vol. II, New York: Pergamon Press.
Reusser, K. (1992) - Kognitive Modellierung von Text-, Situations- und matematischem Verständnis beim Lösen von Textaufgaben. In K. Reiss, M. Reiss & H. Spandl (Eds), Maschinelles Lernen, Modellierung von Lernen mit Maschinen. Springer Verlag.
Reusser, K. (1993) - Tutoring Systems and Pedagogical Theory: Representational Tools for Understanding, Planning, and Reflection in Problem Solving. In Susanne P. Lajoie & Sharon J. Derry (Eds), Computers as Cognitive Tools. Hillsdale, New Jersey: Lawrence Erlbaum.
Reusser, K. (im Druck) - From Cognitive Modelling to the Design of Pedagogical Tools. In S. Vosniadou, E. de Corte, R. Glaser & H. Mandl (Eds), International Perspectives on the Psychological Foundations of Technology-based Learning Environments.
MEMOLAB ist eine experimentelle Umgebung, die von TECFA (FPSE - Universität Genf) im Rahmen des Vertrags "Künstliche Intelligenz und Robotertechnik" entwickelt wurde. MEMOLAB ist eine Lernumgebung, die Studenten der Humanwissenschaften (Psychologie, Bildungswissenschaften) die experimentelle Methodologie lehren soll. Mit ihr kann der Student fiktive Versuche über das Funktionieren des menschlichen Gedächtnisses durchführen. Um ihm bei seiner Aufgabe zu helfen, verfügt MEMOLAB über einen Experten, der die durch die Planung der Versuche gestellten Probleme lösen kann, sowie einen Tutor, der die Interventionen des Experten verwaltet (Dillenbourg u.a., 1994). Die Lernumgebung ist also wie eine Gesellschaft von Agenzien konzipiert, in die der Schüler als gleichberechtigter Partner eingegliedert ist. Die Lehre der Methodologie in MEMOLAB kann mit einer fortlaufenden Verhandlung verglichen werden, bei der jede Konstruktionsetappe des Versuchsplans in Realzeit diskutiert und dokumentiert werden kann. Die Originalität des von MEMOLAB empfohlenen Ansatzes liegt darin, dass die Architektur durch Arbeiten aus der Grundlagenforschung in den Gebieten der kognitiven Psychologie (das neostrukturalistische Modell von R. Case) und Forschungen über den Dialog (Dillenbourg, 1992) inspiriert wurde.
Dillenbourg, P. (1992) - The Language Shift: A mechanism for triggering metacognitive activities. In P. Winne & M. Jones, Adaptive Learning Environments: Foundations and frontiers. Hamburg: Springer-Verlag.
Dillenbourg, P., Mendelsohn, P., Schneider, D. & Borcic B. (1994) - Intelligent Learning Environments. In Remo Bless (Ed), 2nd NRP23 - Symposium on Artificial Intelligence and Robotics. (September 29 1994, EPFL - Ecublens).