Die Kommunikationswissenschaften

Die Semiotik

Es erstaunt nicht, dass die Kommunikationswissenschaften wegen ihrer Diversität bei der Untersuchung der NIT und ihrer pädagogischen Anwendungen oft erwähnt werden. Zum einen deshalb - dies ist ein triviales Argument -, weil Unterrichten auch Kommunizieren heisst. Sodann, weil die Semiotik per Definition dazu berufen ist, sich für die verschiedenen Sprachen zu interessieren: natürlich die verbale Sprache, aber auch die kinematographische oder fotografische Sprache, die skriptovisuellen Darstellungen, Grafiken, schematische Darstellungen, Zeichnungen usw. Ihr Bestreben, das Funktionieren der verschiedenen materiellen Darstellungen zu begreifen, verbindet die Semiotik sowohl mit der Kognitionspsychologie wie mit der Didaktik. Die erstere interessiert sich für die mentalen Vorstellungen und die Weise, in der die Information im Gedächtnis verschlüsselt wird. Ein besseres Verständnis der Beziehungen zwischen materiellen Darstellungen und mentalen Vorstellungen sollte dazu führen, die Auffassung zu klären, der Mensch sei ein symbolorientiertes Tier und sein kognitives System sei demzufolge hauptsächlich ein Semiotisationssystem, konzipiert dafür, Sinn und Unterscheidungen zu erzeugen (Groupe µ, 1992). Die Didaktik, die sich für die Darstellung des Wissens und der Gültigkeit desselben interessiert, kann weiterhin weder die Gesetzmässigkeiten der bildlichen Darstellung (wissenschaftliche Abbildungen, schematische Darstellungen usw.) noch die Weise ignorieren, in der jene durch die Lernenden gelesen, verstanden und benutzt werden (De Corte, 1993; Baillé und Maury, 1993).

* Baillé & Maury (Ed.) (1993): Les représentations graphiques dans l'enseignement et la formation. Les sciences de l'éducation pour l'ére nouvelle, 1-3.

* De Corte, E. (Ed.) (1993): Comprehension of graphics in Texts. Learning and Instruction, Vol. 3, n3.

* Groupe m, (1992): Traité du signe visuel. Pour une rhétorique de l'image. Paris: Seuil, La couleur des idées.



PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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