Medien Schule

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A028


Résumé, summary

A) Ausgangssituation In Zusammenarbeit mit den Lehrern Wolfgang Moser und Joachim Schwendtner konnte ich in den letzten zwei Jahren Erfahrung sammeln und forschen. Ich hatte die Möglichkeit zunächst im Schuljahr 92/93 mit einer 4.HS-Klasse und im Schuljahr 93/94 mit einer 4.HS- u. einer 2.HS-KLasse zu arbeiten. Vor allem der Erfolg der Jugendlichen der 2. HS-Klasse, die den Hauptpreis für ihr Spielkonzept beim ÖKS-Wettbewerb "Computer und Spiele" gewonnen haben zeigt, daß der Einsatz von Computern in der Heil-und Sozialpädagogik völlig neue Möglichkeiten des Lernens, der Motivation und Persönlichkeitsentfaltung für die Jugendlichen des Sozialpädagogischen Zentrums Gleink bietet. Dieser Erfolg hat auch auf die anderen Schüler Einfluß. Immer mehr Schüler fragen mich - "können wir auch mit Computern lernen?" Diese positiv-neugierige Haltung der Schüler ist die Ausgangssituation und gibt uns die Chance, Computer als Unterrichtsmittel vermehrt einzusetzen. Computer waren bis dato eher als Spielgeräte im Einsatz. Meine persönliche Motivation, mein Wissen und technische Ressourcen zur Verfügung zu stellen ist darin begründet, die Schüler der jetzigen 2.HS- Klasse bis zum Schulaustritt forschend begleiten zu können und mehr Erkenntnisse darüber zu erlangen, ob durch den Einsatz von Computern die schwierige Ausgangslage dieser Jugendlichen mit verändert werden, und ihnen dadurch ein besseres Rüstzeug für die Bewältigung von Problemen im weiteren Verlauf ihres Lebens mitgegeben werden kann. Das kann natürlich nicht durch Computer allein geschehen. Computer sind im Rahmen dieser Arbeit als Ergänzung zu verstehen. Als Ergänzung der Arbeit der LehrerInnen und SozialpädagogInnen. Auf keinen Fall ist die Intention dieses Konzeptes, von einem Moment zum nächsten, mit einem immensen technischen Aufwand eine perfekte Welt vorzugaukeln. Ganz im Gegenteil. Dieses Konzept beruht darauf, daß die Umsetzung immer im Bereich des Möglichen vor sich geht. Immer auch die Parallelität der Entwicklungsprozesse aller an der Umsetzung beteiligten Teammitglieder berücksichtigt. Jugendliche sowohl wie auch Erwachsene. Dieses Konzept soll von PraktikerInnen praxisnah umgesetzt werden. Durch die unmittelbare gemeinsame Reflexion der gemeinsamen Arbeit, ergibt sich auch eine effektive Kontrollmöglichkeit. 2 Jahre erfolgreiche, gemeinsame Arbeit machen Mut zum Weiterarbeiten. B) Konzept-Schwerpunkt Der Schwerpunkt der Arbeit im heurigen Jahr kann mit dem Hauptmerkmal Förderung am besten beschrieben werden. Der Einsatz der Computer soll auf Seiten der Schüler und Jugendlichen die Bereitschaft zum Lernen fördern. Ein neuer Weg der Vermittlung von Bildung fördert das Selbstvertrauen und stärkt dadurch das Selbstbewußtsein. Auf Seiten der Institution fördert dies ein entspannteres Klima. LehrerInnen und SozialpädagogInnen fördern in einem entspannten Klima besser die Persönlichkeitsentwicklung der ihnen anvertrauten Jugendlichen. C) Konzept-Umsetzung Dieses Ziel zu erreichen, ist nicht unrealistisch. Die konsequente Fortsetzung des schon begonnenen Weges ist hier der Schlüssel zum weiteren Erfolg. Im einzelnen bedeutet dies: 1) Weiternutzung des bestehenden Informatikraums wie bisher 2) Aufbau eines zweiten Informatikraumes, dies soll in 2 Ausbaustufen über einen Zeitraum von 2 Jahren geschehen. Stufe 1: 6 Computerstationen, 3 davon Multimediastandard, geeignet für den Einsatz von Sprach- u. Musikprogrammen, Stufe 2: Ausbau zum Netzwerk 3) Arbeit des Therapeuten mit den Schülern, wo sich KlassenlehrerInnen zur Kooperation bereit erklären und an der Umsetzung dieses Konzepts mitarbeiten wollen. 4) Gemeinsames Arbeiten von LehrerInnen und Therapeut an der Umsetzung des Konzepts, parallel zur Arbeit mit den Schülern. Dies spart nicht nur Kosten von teuren Einschulungen. Es ist ein wesentlicher Punkt des Konzepts. Beobachtungen aus den 2 Jahren Zusammenarbeit - Lehrer und Therapeut - gemeinsam in einer Klasse, weisen deutlich auf eine Verbesserung im Bereich soziales Lernen und Persönlichkeitsentfaltung hin. 5) Arbeit mit Lehrlingsgruppen. Es soll die Möglichkeit gegeben sein, nachzulernen und Nachförderung zu erhalten. D) Infrastruktur Bestehende Infrastruktur: Ein Informatikraum mit 6 Computerplätzen, einschl. Lehrercomputer, IBM- 80286 Prozessoren, ist weiter in Verwendung. Durch das Ausscheiden des Informatiklehrers aus dem Kollegium ist es nötig einen Lehrer einzuschulen. Die Einschulung des Lehrers erfolgt im Sommer. Es besteht sehr hohes Eigenengagement seitens des Lehrers (Hr. Nagler). Für alle interessierten LehrerInnen besteht die Möglichkeit, bei mir in Wien, kostenlos, 1 - 2 Tage in diesem Sommer, eingeschult zu werden. Neue Infrastruktur: 6 Computerplätze IBM compatible - 80386 Prozessoren, für Lernprogramme unter MS-DOS+MS-Windows. 2 Computer 386/40 Hz sind mit CD-Rom Laufwerk+ Soundkarte+Aktivboxen+ Videooverlaykarte+VGA Karte 1MB+ Monitor+130/160 MB Festplatte und 4MB Arbeitsspeicher ausgerüstet. Dies ist für den Einsatz als Sprachtrainer und für Musikalische Förderung als Standard Voraussetzung. Zusätzlich 4 Computer 386/25 Hz sind mit 2MB Hauptspeicher+Vga Karte+40 MB Festplatte ausgestattet. Dies ist ein guter Standard für das Arbeiten mit Grammatik-, Mathematik-, Physik-, Chemie-, Biologie-, Geographie- und Geschichte Programmen. Sowohl die technische Ausstattung wie auch die technische Betreuung dieser zweiten Einheit stellt Hr. Petrzelka zur Verfügung. ( Aufbau der Geräte und Wartung. Das Problem von 3 fehlenden Monitoren muß noch gelöst werden). Zusätzlich kann eine RANK XEROX DOCUMENTER, eine komplette Arbeitsstation für Textgestaltung, großer Bildschirm s/w, zentraler Rechner und Laserdrucker bereitgestellt werden. Damit könnte z.B. eine Zeitung hergestellt werden! Alle Computer gehen, nach Beendigung des 2jährigen Forschungsprojekts, ohne weitere Kosten in den Besitz des Zentrums Gleink über. E) Kooperation In der Annahme, daß es zu einer Zusammenarbeit in den nächsten 2 Jahren, Schuljahr 94/95 und Schuljahr 95/96 kommt, ergibt sich eine Kooperation zwischen Schule - Jugendheim - Sozialtherapeut, die die Basis für die Umsetzung des Konzepts bildet. Weitere Kooperationspartner, z.B. Land OÖ, BMfUuK, Jugendwohlfahrt, AK- OÖ, ÖKS, private Firmen werden zu finden sein. Auch in diesem Punkt gab es bereits eine erfolgreiche Kooperation mit dem ÖKS, welche die Finanzierung der letzten 2 Jahre sicherte.

Discipline, subject :

interdisciplinarity interdisciplinaire

Public :

tous publics alle Leute general public per tutti cycle d'orientation Sek I, BWK lower high school ciclo d'orientamento enseignement spécialisé Sonderschulen specialized training insegnamento speziale formation d'adultes Erwachsenenbildung adult education formazione degli adulti formation d'enseignants Lehrerbildung teacher training formazione dedei docenti postobligatoire Weiterführende Schulen upper high school postobligatorio primaire Primarschule primary school primario université Universität university universita`

Contacts :

Petrzelka, Erhard

Albertgasse 10/12a
A-1080
WIEN

Tel : ++43/1/4083957
Mail :
Fax : ++43/1/4083957


Pédagogie, pedagogy :

Apprentissage, learning :

Enseignement, teaching :

Technique :

Société, society :

Culture :

Institution :

Logistique :

Remarques, remarks :

Der Wunderblock In der 1925 veröffentlichten "Notiz über den Wunderblock" erläutert Sigmund Freud sehr eindrucksvoll seine Vorstellung von den Systemen Bewußt, Vorbewußt und Wahrnehmungsbe wußtsein. An Hand dieses einfachen, für uns aus heutiger Sicht eher lustigen Gerätes, ver anschaulicht uns Freud seine Ideen der Wahrnehmungsverarbeitung unseres seelischen Apparates und den Zusammenhang mit unserem Gedächtnis. Freud schreibt über den seelischen Apparat, "er ist in unbegrenzter Weise aufnahmefähig für immer neue Wahrnehmungen und schafft doch dauerhafte - wenn auch nicht unveränderliche - Erinnerungsspuren von ihnen. Schon in der "Traumdeutung" vermutet Freud, daß diese ungewöhnliche Fähigkeit auf die Leistung zweier verschiedener Systeme aufzuteilen sei. "Wir besäßen ein System Wahrneh mungsbewußtsein, welches die Wahrnehmung aufnimmt, aber keine Dauerspur von ihnen bewahrt, so daß es sich gegen jede neue Wahrnehmung wie ein unbeschriebenes Blatt verhalten kann. Die Dauerspuren der aufgenommenen Erregungen kämen in dahintergelegenen "Er innerungssystemen" zustande. In "Jenseits des Lustprinzips" fügt er hinzu, "das unerklärliche Phänomen des Bewußtseins entstehe im Wahrnehmungssystem an Stelle der Dauerspuren. In der Konstruktion des Wunderblocks findet Freud eine bemerkenswerte Übereinstimmung mit dem von ihm angenommenen Bau unseres Wahrnehmungsapparates. Diese Schreibtafel liefert auch beides, eine immer bereite Aufnahmefläche und Dauerspuren der aufgenommenen Aufzeichnungen. Dieser Wunderblock besteht nur aus einer einfachen Tafel aus Wachs oder Harz und einem doppelten Deckblatt aus Zelluloid und Wachspapier. Mit einem Stift wird auf die Zelluloidschicht gedrückt. Die eigentlich "reizaufnehmende" Schichte ist das darunterliegen de Wachspapier. Dessen Unterseite wird an den vom Stift berührten Stellen an die Wachstafel gedrückt und die solcherart entstandenen Zeichen werden an der sonst glatten, hellen Ober fläche des Zelluloids als dunkle Schrift sichtbar. Hebt man das doppelte Deckblatt wieder ab, verschwindet die Schrift an der Oberfläche. Auf der Wachstafel bleibt aber eine Dauerspur erhalten. "Es braucht uns dabei nicht zu stören, daß die Dauerspuren der empfangenen Aufzeichnungen beim Wunderblock nicht verwertet werden, es genügt, daß sie vorhanden sind. Irgendwo muß ja die Analogie eines solchen Hilfsapparates mit dem vorbildlichen Organ ein Ende finden. Der Wunderblock kann ja auch nicht einmal verlöschte Schrift von innen her wieder "reproduzie ren"; er wäre wirklich ein Wunderblock, wenn er das wie unser Gedächtnis vollbringen könnte. Sigmund Freud standen noch keine Computer als Vergleichsmöglichkeit zur Verfügung. Diese modernen "Wunderblöcke", die mit mathematischer Genauigkeit die vom Bildschirm ver löschten Schriftwerke, Grafiken, Klänge oder ganze Filmsequenzen wieder von innen her "re produzieren" können. An jedem Ort und zu jeder Zeit. Ganz wie es uns gefällt.