Übungsfabrik

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A002


Résumé, summary

Nach den Erfahrungen mit der Einrichtung einer Übungsfirma, in der alle Abläufe eines wirtschaftlichen Betriebes durch die Schüler durchgeführt werden, wurde ein Software-Produkt zur Produktionsplanung und Steuerung entwickelt. Die Simulation der Abläufe in einer Fabrik ist für die realitätsnahe Vermittlung wichtiger Lerninhalte von großer Bedeutung. Das Programm berücksichtigt nicht nur die Vorgänge in der Fabrik sondern bezieht auch das Produktionsumfeld, wie etwa den Ausfall von Lieferanten, mit ein. Das Softwareprodukt wird nun als Trainingsprogramm und zur Planung eigener Produkte an der Schule eingesetzt. Das Ergebnis des Projektes ist eine fertige Simulation der Abläufe in einem Produktionsbetrieb und die Planung eines ähnlichen Produktes zur Einbindung des Lieferanten- und Kundeneinflußes. Die Beschäftigung mit realen Produktionsabläufen, die mit den Maschinen der Schule möglich wären, trug dazu ebenso bei, wie die bereits bestehende Übungsfirma, in der vor allem administrative Vorgänge seit längerem simuliert werden. Die Schüler der nachfolgenden Generation erhalten somit ein Werkzeug an dem sie möglichst realitätsnah das komplexe Netzwerk aus Material und Rohstoffplanung, Maschineneinsatz usw. erfahren können. Ein Einsatz in der Praxis des Unterrichts wird sicher noch weitere Ideen für die Verbesserung des Unterrichts mit Hilfe des Computers ergeben.

Discipline, subject :

economie Wirtschaft economics economia informatique Informatik computing/computer science informatica computing computer science economy

Public :

postobligatoire Weiterführende Schulen upper high school postobligatorio

Contacts :

Strasser, W. D.

HTBLA Wien 22, Donaustadtstrasse 45
A-1220
VIENNA (AUSTRIA)

Tel : 01 22 16 91
Mail :
Fax :


Pédagogie, pedagogy :

Die höhere technische Lehranstalt in Wien Donaustadt hat als eine der Hauptaufgaben die Ausbildung der Schüler zwischen 15-19 Jahren im Bereich der Elektronischen Datenverarbeitung und Elektronik. Dabei auch die wirtschaftlichen Abläufe in der Berufswelt in die Ausbildung neben den technisch naturwissenschaftlichen Themen miteinzubeziehen, ist wesentliches Ziel der Schule. Die Verwendung des Computers bei unterschiedlichen Aufgaben ist mittlerweile an der Schule bereits selbstverständlich. Die Hilfsmittel der Informatik, als einen integralen Bestandteil einer höher gesteckten Aufgabe zu erleben, war in diesem Projekt besonders spürbar. Der Einfluß auf die Erarbeitung bis dahin nur theoretisch vermittelbaren Wissens ist erst in ein paar Jahren abschätzbar. Ausbildung wird durch die Informatik mit Hilfe von geeigneten Simulationen wesentlich praxisbezogener und lebensnaher.

Apprentissage, learning :

Ziel war es, eine möglichst graphisch gestaltete Benutzeroberfläche zu erstellen, damit das Produkt mit Softwarestandards vergleichbar wird. Das Verwenden von Tasten und Fenstern ist daher obligat. Die Formulierung der Eigenschaften der Software, Codierung, Implementierung und Testung des fertigen Produktes sind Abläufe, die über den Informatikaspekt hinaus auch viele Organisationsfähigkeiten schulte.

Enseignement, teaching :

Die Beschäftigung mit wirtschaftlichen Abläufen war Grundlage für die erstellte Simulation. Daß dabei die Erfahrungen der letzten Jahre wieder angewendet werden mußten ist selbstverständlich. Damit kam es aber zu einem erfreulichen Umsetzungsprozeß rein theoretischen Wissens in einer neuen Form.

Technique :

Die Software für die Erstellung eines so komplexen Simulationsvorganges wie der einer real arbeitenden Firma ist nicht zu unterschätzen. Neben den graphischen Fähigkeiten und der Geschwindihgkeit ist auch die Vernetzung der Arbeitsstationen als hilfreich hervorzuheben. Eine Erfahrung in Softwareengeneering und der Umgang mit den entsprechenden Tools kann als Voraussetzung angesehen werden.

Société, society :

Da schon die Übungsfirma der letzten Jahre ein Sozialverhalten im Bereich Kooperation, Aufgabenteilung bei den Schülern verlangte, war bei der Entwicklung dieser Lernsoftware darüberhinaus auch Konfliktbewältigung in den Phasen der intensiven Programmarbeit vonnöten. Auch die sozialen Abläufe in der wirtschaftlichen Wirklichkeit bei der Abwicklung eines Projektes bewußt zu machen, war eine reizvolle Aufgabe.

Culture :

Lernen und das anschauliche Verständlich-machen von Inhalten ist eine Aufgabe die Eltern und Lehrer vielfach vollbringen. Somit ist es auch eine kulturelle Leistung neue Formen des Unterrichtens, Lehrens und Lernens zu finden. Kultur hat dabei zwar nicht mit Kunst, aber vor allem mit der Schaffung neuer Ausdrucksformen zu tun.

Institution :

Für eine Höhere technische Lehranstalt konnten in diesem Projekt nicht nur vordergründig Inhalte besser vermittelt werden, sondern vor allem auch neue Formen des miteinander Arbeitens erprobt werden. Weg vom frontalen Unterricht hin zu einer immer praxisorientierten Tätigkeit der Schüler ist dabei als wesentliches Ziel dieser Schule zu nennen.

Logistique :

Die Organisation der Arbeit wurde großteils selbständig von den Schülern durchgeführt - in wöchentlichen Meetings mit den Lehrern wurden Probleme besprochen. Damit ist auch das Ziel der Ausbildung, über wirtschaftliche Organisationsprozesse zu lernen, mit neuem Leben erfüllt. Die Kosten konnten innerhalb des Rahmens des Ministeriums (30000.- öS) gehalten werden. Die Projektplanung wurde vor allem durch die Erfahrungen der Vorjahre begünstigt und von den Schülern mitgetragen.

Remarques, remarks :

In eindrucksvoller Weise wurden einerseits Inhalte der Softwareentwicklung und wirtschaftliche Inhalte miteinander verknüpft, wobei der Gewinn für die Gemeinschaft der Schule noch über Jahre erhalten bleibt. Die Simulation realer wirtschaftlicher Vorgänge in Planspielen kann somit auch und vor allem in der Schule ein erfolgreicher Weg zu einem besseren Verständnis von wesentlichen Inhalten und damit eine praxisnähere Ausbildung gewährleisten.