Die Methode deR Erziehungswissenschaften: Analyse und Synthese

Die experimentelle Pädagogik

Da die Verwendung von Unterrichtsprogrammen es unter anderem ermöglicht, bestimmte unabhängige Variablen zu neutralisieren, sind diese Programme heute zu privilegierten Instrumenten der experimentellen Pädagogik geworden (Lesgold, Ivill-Friel & Bonar, 1992; Brehmer & Dörner, 1993). Zudem wurden gewisse experimentelle Fragen im Rahmen des CGU neu belebt und dann von den Erziehungswissenschaften wieder aufgenommen (Lee, 1992). So haben die Forscher, um etwa den Anforderungen im Bereich der Individualisierung zu genügen, komplexe Verfahren zur Bildung eines Modells vom Lernenden entwickelt (Self, 1988). Angesichts dieser Komplexität wollten die Informatiker von den Pädagogen wissen, welches Bild die Lehrer von ihren Schülern haben. Ein anderes Beispiel: Es hat sich gezeigt, dass die Lernenden, welche die Unterrichtsprogramme zu zweit benutzten, bessere Ergebnisse erzielten, als jene, die alleine arbeiteten, obwohl die Arbeit zu zweit theoretisch die von der Individualisierung erwartete Wirkung mindert. Diese paradoxen Ergebnisse haben der Forschung auf den Gebieten, die der sozialen Interaktion bei den Lernprozessen besondere Aufmerksamkeit widmen, neuen Auftrieb gegeben (Pea, 1993).

* Brehmer, B. and Dörner, D. (1993): Experiments with Computer-simulated Microworlds: Escaping both the narrow straits of the laboratory and the deep blue sea of the field study. Computers in Human Behavior, vol. 9, S. 171-184.

* Lesgold, A., Ivill-Friel, J. & Bonar, J. (1992): Toward Intelligent Systems for Testing. In L. B. Resnick (Ed.), Knowing, Learning and Instruction: Essays in honor of Robert Glaser. Hillsdale, New Jersey: Lawrence Erlbaum Associates.

* Lee, A.Y. (1992): Using tutoring systems to study learning: An application of HyperCard. Behavior Research Methods Instruments & Computers, vol. 24, N 2, S. 205-212.

* Pea, R. (1993): Practices of Distributed Intelligence and Designs for Education. In G. Salomon (Ed), Distributed cognitions: Psychological and educational considerations. Cambridge: Cambridge University Press.

* Self, J. (1988): Bypassing the intractable problem of student modelling. Proceedings of Intelligent Tutoring Systems Conference, Montreal, 18-24.



PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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