zu den Begriffen: CGU, CGIU, Unterrichtsprogramme, Mikrowelten

Standardprogramme

Die Klasse der Standardprogramme besteht aus der Gesamtheit der professionellen Standardsoftware: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbankverwaltung sowie Grafikprogramme. Aus Sicht der Informatik gelten diese Programme als "offen", da sie nach dem Modell der Befehlssprachen aufgebaut sind. Im Gegensatz zu den Programmiersprachen handelt es sich aber um spezialisierte Anwendungen, die in der Praxis hauptsächlich dazu bestimmt sind, eine genau definierte Tätigkeit zu unterstützen: Redigieren eines Textes, Erstellen eines Plans oder Diagramms, Lösung eines numerischen Problems, Klassifizierung von Objekten usw. Hierbei gehen sie vom charakteristischen Basisformat einer bestimmten Darstellungsweise aus: Textseite, Tabelle mit doppelter Eingabe, in Feldern strukturierte Daten usw. Ihre "Offenheit" beruht im wesentlichen darauf, dass man in diesen Umgebungen unbeschränkt schreiben, klassifizieren oder zeichnen kann. Des weiteren ist es jetzt dank ihrer auf dem Modell der klassischen Programmiersprachen aufgebauten Makrobefehlssprache möglich, sie für speziellere Unteraufgaben zu konfigurieren. Aufgrund dieser letzten Eigenschaft lassen sie sich unter die echten Autorensprachen einordnen, und ein versierter Anwender kann diese Anwendungen stets auch für Aufgaben einsetzen, die von den Urhebern nicht vorgesehen waren: Hilfe beim Abfassen einer Zusammenfassung mit Word, Erlernen der Algebra mit Hilfe einer Tabellenkalkulation usw. Ihre Konzeption beruht auf einer funktionalen Analogie mit den fundamentalen Sprachen (Lesen, Schreiben, Rechnen, logisches Denken), und das Erlernen dieser Programme geschieht oft durch Nachahmung und analogische Kompetenzübertragung: Maschinenschreiben, Ordnen von Karteikarten, Benutzung von Malinstrumenten. Diese Tatsache führt im übrigen zu einigen Lernproblemen.



PNR33 - NFP33 - 9 NOV 1996

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