Abschnitt 3: Thematischer ansatz: der forschungsstand in der Schweiz

Thèma 5: Die forschung über die vermittelte kommunikation und den fernunterricht

Hinsichtlich der Kommunikation haben die NIT ein bisher kaum bearbeitetes Forschungsfeld eröffnet, das man heute als vermittelte Kommunikation (CMC, Computer Mediated Communication) bezeichnet. Alle Formen der CMC bringen über synchrone oder asynchrone Modalitäten, die eine Übermittlung von Schrift, Stimme und/oder Bild erlauben, entfernte Gesprächspartner in Kontakt. Folglich ist es legitim zu fragen, wie die Kohärenz von Gespräch und Aussagen durch technologische Vermittlungsprozesse gewahrt oder neu geschaffen wird. Diese Kommunikation kann durch verschiedene Szenarien, z.B. Telekonferenzen (Perrin & Gensollen, 1992), elektronische Post oder elektronisches Tutoring (Henry, 1991) unterstützt werden. Die Forschung auf diesem Gebiet befasst sich im allgemeinen mit der Analyse über die Steuerung der Kommunikation: Aufteilung, Riten der Wortergreifung oder -abgabe, Führungsposition, Verhandlung, Prozess der Beschlussfassung usw. Was aber unsere Interessen angeht, so sucht die Forschung den Einfluss der technischen Vorrichtungen auf die verschiedenen relationalen und kognitiven Aspekte der Kommunikation im Kontext der Bildung zu untersuchen. Diese Arbeiten erneuern die Problematik des Fernunterrichts, der bis in die letzten Jahre mit einem klassischeren Organisationsmodell funktionierte (Produktion der Kurse durch Spezialisten, Verbreitung und Korrektur durch andere Lehrer).

Dieser Forschungssektor ist von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung für die Zukunft der Schweizer Universitäten. Auch wenn der Fernunterricht durch die Netzwerktechnologie eine Problematik darstellt, deren Erneuerung die Pflichtschule nur auf marginale und experimentelle Weise berührt, so ist diese Erneuerung an gewissen Hochschulen schon zur Wirklichkeit geworden, wobei die Forschung als Antrieb fungiert. Viele Laboratorien haben Anwendungen oder Informationssysteme entwickelt, die sie ihren ausländischen Kollegen spontan zur Verfügung stellen. Dergestalt führen sie eine neue Form der Zusammenarbeit ein, welche die Konturen der Universität von morgen erkennen lässt. Die Schweiz ist übrigens in der Arbeitsgruppe "Open and Distance Learning" vertreten, die durch das Verbindungskomitee der Rektoren der europäischen Universitäten gegründet wurde.


[13] Development of European Learning through Technological Advance
[14] Departement für öffentliche Erziehung. Anm. d. Übers.
Nationales Forschung Programm 33 - 29 JAN 1996

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