Überblick
Das Risiko des Irrtums sollte uns aber nicht entmutigen, in die Zukunft zu schauen. Aus der Entwicklung der Informationstechnologien lösen sich mehrere stabile Trends, die heute schärfer wahrnehmbar sind als in der Vergangenheit. Der Computer wird weniger ein selbständiges Wesen mit seiner eigenen Logik denn eine Projektionsfläche, welche die Organisation all unserer intellektuellen, beruflichen und familiären Tätigkeiten verändert. Um die Zukunft zu verstehen, ist es darum nötig, sich nicht nur nicht durch die technischen Entwicklungen irreführen zu lassen, sondern auch zu beobachten, wie die Anwender sich gewisse Innovationen aneignen oder diese ablehnen. Diese Aneignung bzw. Ablehnung der Technologie durch die Anwender führt zum Erscheinen ökologisch stabiler "Nischen", die als Widerstandsnester gegen die Versuchungen des durch die Verleger propagierten Mottos "immer mehr" fungieren. Der jetztige Markt für Taschenrechner ist ein gutes Beispiel für diese Art von stabilisierter Entwicklung. Die heute verkauften Exemplare unterscheiden sich nicht besonders von jenen, die vor mehr als zehn Jahren auf dem Markt erhältlich waren, und dies trotz all der technischen Fortschritte auf diesem Gebiet. Der individuelle Computer wird sicher eine ähnliche Entwicklung erfahren, und die Anwender werden den Herstellern stabilere Lösungen aufzwingen, sobald letztere wirklich ihren reellen Bedürfnissen und keinen Verkaufsargumenten entsprechen.
Die Lehrkräfte haben die Möglichkeit, zu dieser Entwicklung beizutragen, indem sie zusammenarbeiten und Erfahrungen austauschen, um eine gemeinsame Kultur aufzubauen. Es ist unser Wunsch, dass dieser Bericht nicht zu schnell begraben, sondern Ausgangspunkt einer kollektiven Reflexion wird, die in eine echte Politik im Bereich der Forschung und Entwicklung der Bildungstechnologien münden könnte. Die verschiedenen wissenschaftlichen Gemeinden, die wir in diesem Bericht beschreiben, haben noch viel zu distanzierte Beziehungen, um den vor uns liegenden Herausforderungen wirksam zu begegnen. Warum ergreifen wir heute nicht alle gemeinsam die Initiative, auf dem Internet ein Netzwerk für Zusammenarbeit zu gründen, um die durch diesen Bericht begonnene Zusammenarbeit fortzusetzen? Die kooperative Produktion ist zu einem wesentlichen Belang der wissenschaftlichen Forschung geworden (diese Entwicklungsachse ist übrigens eine der ersten Empfehlungen der Europäischen Gemeinschaft auf diesem Feld), und das Internet ist das sicherste Mittel, diese neue Form der Arbeit unter den Forschern zu verbreiten.
Generated with Harlequin WebMaker