HTML-Dateien selbst erstellen: Inhaltsverzeichnis


Umgang mit Frames

 Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Frames
 Unfaire Schaufenster-Effekte
 Frames und Gestaltung
 Kunstvolle Spielereien mit Frames


Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Frames

Frames - Informationsverteilung auf mehrere, voneinander unabhängige Fenster - sind ein faszinierendes Werkzeug, aber auch ein Werkzeug, mit dem man viel verkehrt machen kann. Generell gilt: jeder Einsatz von Frames muß gerechtfertigt sein. Das bedeutet: die Verwendung der Frame-Technik muß dem Anwender als sinnvoll und vorteilhaft erscheinen. Wer Frames aus purem Selbstzweck einsetzt, muß damit rechnen, als technikverliebter HTML-Novize statt als souveräner Web-Designer betrachtet zu werden.

Der Grund dafür ist, daß Frames bei nicht wegzudiskutierende Nachteile haben:

In folgenden Fällen ist der Einsatz von Frames für den Anwender am ehesten nachvollziehbar:


 Seitenanfang


Unfaire Schaufenster-Effekte

Mit Hilfe von Frames ist es auch möglich, fremde WWW-Seiten innerhalb eines Frame-Fensters im eigenen Web-Projekt darzustellen. Dies ist jedoch sehr problematisch und in den meisten Fällen unfair. Denn auf diese Weise verkommen fremde WWW-Seiten zu "Schaufenstern" innerhalb des eigenen Web-Projekts. Das ist eine unfeine Geste gegenüber den Fremdanbietern, weil es das eigene Web-Projekt in den Augen des Anwenders als "Mega-Projekt" erscheinen läßt. Wünschenswert wäre hierzu ein HTML-Befehl, der es jedem Seitenanbieter erlaubt, seine Seiten vor solchen Schaufenster-Effekten zu schützen und stattdessen im vollen Anzeigefenster darzustellen. Netscape, der "Erfinder" der Frame-Technik, hat bei Einführung der Frame-Technik zwar derartige Mechanismen versprochen, bis heute aber nichts dergleichen implementiert.

So kann es auch passieren, daß in einem Frame-Fenster eine Fremdanbieter-Seite angezeigt wird, die ihrerseits Frames einsetzt. So kommt es zu einem ärgerlichen "Fraktal-Effekt" von Frame-Fenstern auf dem Bildschirm des Anwenders.

Wenn Sie innerhalb eines Frame-Projekts auf fremde Seiten verweisen, sollten Sie eine der folgenden Möglichkeiten wählen:


 Seitenanfang


Frames und Gestaltung

Mindestens ein Frame-Fenster sollte einen unveränderbaren Inhalt haben. Wenn Sie etwa mit zwei Frame-Fenstern arbeiten, sollte das eine davon konstant eingeblendete Verweise und das andere die variabel anzuzeigenden Verweisziele enthalten. Wenn Sie drei Frame-Fenster einsetzen, sollte ein Fenster eine konstante Leiste mit wichtigen, projektsteuernden Navigationsverweisen enthalten. Vor allem bei umfangreichen Projekten ist es wichtig, dem Anwender so eine Steuerleiste bieten, auf die er sich verlassen kann. Dadurch wird er eher ermutigt, sich in die Tiefen des Projekts zu begeben.

Eine herkömmliche WWW-Seite, also eine HTML-Datei, meist mit  Hintergrundbild und  referenzierten Grafiken, enthält schon genug Tücken, wenn es um ästhetische Optimierung geht. Wenn Sie, wie in einem Frame-Set, zwei, drei oder vier herkömmlicher WWW-Seiten gleichzeitig anzeigen und so zu einer verbinden, wird die ästhetische Kontrolle des Bildschirmgeschehens entsprechend schwieriger. Wenn Sie Frames verwenden, ist es noch wichtiger als bei "einzelnen" WWW-Seiten, auf ein einheitliches, nachvollziehbares Design und eine klare Farbgestaltung zu achten. Denn beim Einsatz von Frames wissen Sie vorher nie, welche Dateien der Anwender gleichzeitig am Bildschirm anzeigt. Deshalb müssen Sie Ihr Projekt so gestalten, daß jede denkbare Anzeigekombination am Bildschirm gut aussieht. Farben sollten, wenn sie unterschiedlich sind, entweder miteinander harmonieren oder kontrastieren. Bedenken Sie auch, daß es bei mehreren Dateien, deren Farbgebung und Grafiken unterschiedliche Farbpaletten verwenden, durch Dithering zu unerwünschten Darstellungseffekten kommen kann (mehr hierzu im Abschnitt  Grafiken (I): Frabenlehre.


 Seitenanfang


Kunstvolle Spielereien mit Frames

In einem Fall dürfen Sie alle Regeln über Bord werfen, um eigene, spannendere Regeln aufzustellen: nämlich dann, wenn Sie die Frame-Technik als Mittel zur künstlerischen Aussage nutzen. Wenn Sie den Anwender bewußt in ein Labyrinth verführen wollen, weil das zum Konzept Ihres Projekts gehört, dann sollten Sie das allerdings konsequent tun und in einer Weise, daß der Anwender das Projekt als Kunstwerk erlebt und nicht als strukturloses Machwerk. Sie dürfen den Anwender irritieren, aber so, wie Kunst irritiert, und nicht so, wie Dummheit irritiert. Sie müssen wissen, daß und wie Sie irritieren wollen.


 HTML-Dateien selbst erstellen: Inhaltsverzeichnis
 Seitenanfang

Blättern:
Guter HTML-Stil  |  Umgang mit "blinden Tabellen"


© 1996  Stefan Münz